Branimir Hrgota bejubelt mit seinen Teamkollegen den Führungstreffer gegen Schalke
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Branimir Hrgota bejubelt mit seinen Teamkollegen den Führungstreffer gegen Schalke

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2:0 gegen Schalke: Fürth geht mit einem Sieg in die Sommerpause

Die SpVgg Greuther Fürth beendet die Saison mit einem Sieg gegen den FC Schalke 04. Beim 2:0 über das Team aus Gelsenkirchen zeigt sich einmal mehr, dass die Mittelfranken besonders zwei Abgänge schmerzlich vermissen werden.

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Als "Tod oder Gladiolen"-Spiele hatte der ehemalige FC-Bayern-Trainer Louis van Gaal eine Reihe von wichtigen Spiele des deutschen Rekordmeisters bezeichnet - eine Redewendung, übersetzt aus dem Niederländischen, mit Gladiolen in der Hauptrolle. Ein solch entscheidendes Spiel war der Saisonabschluss der SpVgg Greuther Fürth gegen den FC Schalke 04 sicherlich nicht, schließlich ging es für beide Mannschaften allenfalls um einen leicht verbesserten Tabellenplatz. Für Fürth stand zudem bereits seit längerem fest, dass sich das Kleeblatt zum fünften Mal in Folge vor dem 1. FC Nürnberg die fiktive "Frankenmeisterschaft" sichert.

Und so war es zumindest im Hinblick auf dieses berühmte Fußball-Zitat folgerichtig, dass Fürth an seine scheidenden Spieler keine Blumen verteilte. Leon Schaffran (FC Vaduz), Ben Schlicke (SpVgg Unterhaching), Robert Wagner (SC Freiburg), Lukas Petkov (FC Augsburg), Tim Lemperle und Jonas Urbig (beide 1. FC Köln) bekamen beim Ade aus Fürth ein Bild. Besonders der geliehene Torhüter Urbig holte sich einen warmen Abschiedsapplaus des Fürther Publikums ab. Für den 20-Jährigen, der sich in Mittelfranken zu einem der besten Torhüter der 2. Bundesliga entwickelt hat, geht es zurück zum neuen Fürther Ligakonkurrenten 1. FC Köln, der aus der Bundesliga abgestiegen ist.

Abseitsfahne ist die Hauptprotagonistin in Halbzeit eins

Bis Urbig allerdings zum vorerst letzten Mal im Fürther Trikot in Erscheinung treten konnte, musste er lange warten. In einer nicht mit letzter Intensität geführten Partie waren die Hausherren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, beherrschten Ball und Spiel und ließen kaum eine Schalker Torchance zu. Doch auch die erste Fürther Großchance ließ auf sich warten, bis die Spielvereinigung nach einer halben Stunde gleich doppelt das Schalker Tor in Gefahr brachte. Erst klärte van der Sloot eine scharfe Hereingabe von Branimir Hrgota (30. Minute), ehe eine Minute später Lemperles Hereingabe keinen Abnehmer fand.

Auch in der Folge blieb Fürth die bessere Mannschaft. Der größte Gegner beider Teams war jedoch die Abseitsfahne. Immer wieder rannten die Stürmer zu früh los oder bekamen die Pässe etwas zu spät geschickt, weshalb die gefährlichsten Situationen auf beiden Seiten ohnehin abgepfiffen worden wären. So ging es mit 0:0 in die Pause.

Hrgota-Kracher leitet Fürther Heimsieg ein

Nach Wiederbeginn dauerte es gut eine Viertelstunde, bis Urbig sich dann doch noch einmal gebührend vom Fürther Anhang verabschieden konnte. Topp hatte sich mit einem Dribbling am Strafraum selbst gut in Szene gesetzt. Der stramme Schuss des Schalkers war eine willkommene Einladung für eine Flugshow des jungen Torhüters, der mit einer sehenswerten Parade den Rückstand verhinderte (57.).

Auf der anderen Seite war es Lemperle, der sein Abschiedsgeschenk abliefern wollte: Der 22-jährige Offensivspieler setzte sich mit einem schönen Lauf durch, doch scheiterte er mit seinem festen Schuss. Der Abpraller landete beim Kapitän Branimir Hrgota, der sich sein zwölftes Saisontor nicht nehmen ließ: Aus 17 Metern setzte er den Ball ins obere rechte Eck (67.).

Lemperle mit dem Abschiedsgeschenk

Fürth zog sich im Anschluss ein wenig zurück, doch blieb weiterhin die gefährlichere Mannschaft. Immer wieder versuchte sie mit Kontern Schalke gefährlich zu werden. Die Gäste kamen kaum zum Zug. Eine der wenigen Ausnahmen: Kenan Karaman hatte plötzlich wie aus dem Nichts den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Schalker traf mit seinem Schuss nur den Pfosten.

Fast im Gegenzug kam Lemperle doch noch zu seinem Abschiedsgruß. Bedient von dem zuvor eingewechselten Petkov, der ebenfalls sein letztes Spiel in grün-weiß ablieferte, kam der junge Stürmer zum Abschluss. Er musste den Ball nur noch zum 2:0 einschieben (82.). Es war das sechste Saisontor von Lemperle, der zudem vier Vorlagen in dieser Spielzeit beisteuerte. Ein Aktivposten im Sturm, den man in der kommenden Saison durchaus vermissen dürfte.

Standing Ovations und eine große Aufgabe

Zum Abschluss zeigte Alexander Zorninger noch einmal Fingerspitzengefühl. Er wechselte Urbig aus, damit sich der Youngster noch einmal seine Standing Ovations vom Fürther Publikum abholen konnte. Es war der Schlusspunkt einer soliden Saison der Fürther, in der die Träume von einem Aufstieg kurz aufflammten, doch in der zweiten Saisonhälfte schnell begraben werden mussten.

Nun wartet eine schwierige Sommerpause auf die Verantwortlichen. Vor allen Dingen Urbig und Lemperle wird man vermissen. Zudem gilt ein Weggang von Toptorschütze Armindo Sieb als sehr wahrscheinlich. Der 21-jährige Sieb war einer der besten Spieler der Saison. Er und Lemperle waren gemeinsam an 25 Treffern direkt beteiligt. Doch nun heißt es erst einmal: Durchschnaufen. Die "Tod oder Gladiolen"-Spiele kommen wieder früh genug.

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